mid-ice4.jpg



                 

Hier beginnt die grosse Weihnachtswerkstatt



 


Wenn der Herbst beginnt, kommt fuer viele Kinder eine Zeit, mit der
sie nicht viel anfangen koennen. Ein kalter Wind weht und reisst
alle Blaetter von den Baeumen. Dazu regnet es beinahe jeden Tag.
Nun wird es nicht lange dauern, bis der erste Schnee faellt, und
dann ist schon Weihnachten. Doch soweit denkt noch kein Kind
voraus - wo doch eben erst der Sommer vorueber ist! Fuer weihnacht-
liche Gedanken ist es noch viel zu frueh.
Aber so ist es nicht ueberall. Es gibt Orte, wo man sich bereits
jetzt grosse Gedanken um das kommende Weihnachtsfest macht:
Dort oeffnet sich soeben ein grosses Tor, das nun bis Weihnachten
nicht mehr geschlossen wird. Es ist das verborgene Tor der Himmels-
werkstatt, durch das nach und nach die Englein erscheinen.
Fuer sie beginnt nun die Zeit der Weihnachtsvorbereitungen,

 


Es gibt verschiedene Raeume in der Himmelswerkstatt. Gleich
links neben dem grossen Eingangstor ist die Schneiderei.
Hier sind die Englein schon emsig am Zuschneiden, Naehen und
Buegeln. So viele Kinder moechten fuer ihre Puppen zu Weihnachten
neue Kleider haben - da bekommen die Schneiderenglein alle
Haende voll zu tun. Petrus sieht sich zu dieser Zeit immer
gern in der Himmelswerkstatt um und plaudert ein Weilchen
mit den Englein. Dabei erfaehrt er allerhand Neues ueber
Puppenmuetter und ihre Kleidersorgen.

 


Was hinter der naechsten Tuer vor sich geht, kann man schon
von weitem hoeren. Den ganzen Tag ertoent von dort Laerm vom
Haemmern, Saegen, Hobeln und Feilen. Die Schreiner sind hier
an der Arbeit. Unter ihren geschickten Haenden entstehen Holz-
tiere, Bagger, Flugzeuge, Skier und viele andere herrliche
Spielzeuge. Wenn die Englein in der Schreinerei ein Stueck
vollendet haben, geben sie es nach nebenan zu den Malerengeln.
Sie malen alle Spielsachen bunt und lustig an.


Man muss immer wieder den guten Duft nachgehen, dann gelangt man
ganz bestimmt in die Backstube. Dort werden pausenlos die herrlichsten
Plaetzchen, Lebkuchen und Christstollen gebacken. Keinem Englein
gelingt es, daran vorbeizugehen, ohne zumindest einmal kurz hinein-
zusehen. Und meistens bleibt es nicht beim Hineinsehen, denn wenn es
wieder gegangen ist, sind bestimmt einige von den besten Plaetzchen
einfach spurlos verschwunden. Aber die Englein in der Backstube
wissen schon Bescheid, und deshalb backen sie eben entsprechend mehr
von den leckeren Sachen. Schliesslich sind sie selbst kleine Feinschmecker
und koennen dem koestlichen Duft so wenig widerstehen wie alle anderen.

 

 


Wer in den hintersten Raum der Himmelswerkstatt kommt
dem bietet sich ein trauriges Bild. Ueberall sitzen Puppen
ohne Arme und ohne Beine. Viele haben keine Haare mehr
oder ein Auge verloren. Auch Teddybaeren und Stofftiere,
deren Fell zerrissen ist, sind dabei. Sie sind bestimmt alle
einmal sehr huebsch gewesen, aber nun sind sie kapputt,
und kein Kind moechte mehr mit ihnen spielen. Doch zum
Glueck gibt es die Weihnachtsenglein. Sie haben alle diese
Puppen, Teddys und Stofftiere eingesammelt und naehen
sie sorgfaeltig wieder zusammen, setzen fehlende Arme und
Beine wieder ein und geben ihnen neue Haare. Wenn sie dann
noch neue Kleider aus der Schneiderei bekommen haben,
sehen sie oft noch schoener aus, als zu den Zeiten, wo sie
noch neu waren.

 

 


In den Wochen vor Weihnachten kommen die Englein in der
Himmelswerkstatt nicht zur Ruhe. Die ersten Gechenke werden
schon zum 6. Dezember benoetigt, wenn der Nikolaus auf die
Erde faehrt. Wie in jedem Jahr stellt der Nikolaus auch heute
fest, dass alles rechtzeitig fertig geworden ist. Sein grosser
Gabensack ist in diesem Jahr wieder bis zum Rand mit
Geschenken angefuellt. Die Englein haben fleissig gearbeitet.
Aber fuer wen die einzelnen Weihnachtsgeschenke alle bestimmt
sind, erfahren sie erst jetzt, denn soeben kommt der Postengel
zurueck, der auf der Erde die Wunschzettel der Kinder ein-
gesammelt hat.

 

 


Nach dem Nikolaustag goennen sich die Englein nun keine
Pause mehr. Noch sind nicht alle Geschenke fertig und schliesslich
muessen alle eingepackt werden. Aber puenktlich zum Heiligen
Abend haben sie geschafft. Nun schmueckt jedes Englein
noch ein Weihnachtsbaeumchen, dann macht es sich damit auf
den Weg zur Erde. Dort wird es schon sehnsuechtig erwartet,
denn ueberall freuen sich heute die Kinder auf das Kommen
der Weihnachtsenglein und des Christkindes. Und von den
Englein erhalten sie nun die Geschenke, die erst vor kurzer Zeit
in der Himmelswerkstatt entstanden sind. Das Christkind
aber bringt heute allen Menschen seinen weihnachtlichen Segen.

 


Nun herrscht endlich Ruhe in der Himmelswerkstatt. Das Tor
wird geschlossen und sorgfaeltig abgesperrt. Es wird sich erst
wieder oeffnen, wenn im naechsten Herbst die Englein erscheinen,
um sich aufs Neue an die Arbeit zu begeben. Bis dahin haben
nun alle Zeit, um sich auszuruhen - die Ferien fuer die
Englein haben begonnen.
 

xmas5-divstars.gifxmas5-divstars.gif xmas5-divstars.gifxmas5-divstars.gif
 
 
 


mid-ice6.jpg